EU-Umweltminister verschärfen Richtlinien für den Anbau von Genmais

Von Ingo Krüger
16. Juni 2014

Die EU hat die Richtlinien zum Anbau von Genmais verschärft. Bislang durften einzelne Mitgliedsstaaten zugelassene Pflanzen erst dann verbieten, wenn es neue wirtschaftliche Erkenntnisse darüber gab. Nun reichen bereits sozioökonomische Gründe für ein Verbot. Das heißt, dass auch breiter Widerstand in der Bevölkerung gegen Gentechnik als Grund für ein Verbot ausreicht. Dies haben die Umweltminister der 28 Mitgliedsstaaten jetzt beschlossen.

Bundesagrarminister Christian Schmidt (CSU) will nun binnen kurzer Zeit ein Anbauverbot für Genpflanzen in Deutschland in die Wege leiten. Konzerne haben jedoch die Möglichkeit, gegen ein Verbot zu klagen und die Begründung anzufechten.

Seit 1996 hat der EU-Ministerrat ganze vier genveränderte Pflanzen für den Anbau auf dem Acker zugelassen. Wirtschaftliche Bedeutung besitzt lediglich der Genmais MON810 des US-Konzerns Monsanto, der hauptsächlich in Spanien sowie in kleineren Mengen in Portugal und Tschechien angebaut wird. Aktuell überprüft Brüssel die Zulassung von 13 Produkten - darunter auch genmanipuliertes Soja von Monsanto.

Noch besitzt der Beschluss der EU-Minister jedoch keine Rechtsgültigkeit. Das EU-Parlament hat die Möglichkeit, die Entscheidung noch zu verändern oder sogar abzulehnen.