Europaweite Studie zu sexuell übertragbaren Infektionen - Infektionen in Europa steigen
Infektion mit Geschlechtskrankheiten nahm in den letzten 20 Jahren in Europa deutlich zu
2005 wurde das European Centre for Disease Prevention and Control (ECDC) gegründet. Diese europäische "Seuchenbehörde" hat nun einen Bericht vorgelegt, der sich mit sexuell übertragbaren Infektionen (STI) befasst und ihre Verbreitung in den europäischen Ländern beobachtet.
Bilanz der Geschlechtskrankheiten in Europa
Einen auffälligen Anstieg der Infektionen zwischen 1990 und 2009 gibt es fast in allen europäischen Ländern bei den sogenannten Chlamydien. Es wurden im Jahr 2009 343.958 Infektionen nachgewiesen. Allerdings fehlen sieben Länder in der Statistik, darunter auch Deutschland. Die Inzidenz (=Anzahl der Neuerkrankungen) bei Chlamydien beträgt 217 pro 100.000 bei Frauen und 152 pro 100000 bei Männern. 75 Prozent der Erkrankungen wurden bei sexuell aktiven Menschen unter 25 festgestellt.
Dagegen nimmt die Gonorrhö europaweit ab. Hier beträgt die Inzidenz 15,9 bei Männern und 6,3 bei Frauen pro 100.000. 44 Prozent der Erkrankungen entfielen auf Menschen unter 25. 25 Prozent der Gonorrhö-Fälle kamen bei Männern, die mit Männern Sex haben (MSM) vor.
Syphillis wurde 2009 bei 18.279 Menschen diagnostiziert. Die angeborene Syphillis kam europaweit nur 71 mal vor.
Und Lymphogranuloma venereum wurde 2009 europaweit nur 245 mal diagnostiziert, davon 98 Prozent bei MSM und 75 Prozent bei HIV-positiven Patienten.
Quelle
- http://www.aerzteblatt.de/nachrichten/46029/Chlamydien-Infektionen_nehmen_in_Europa_zu.htm Abgerufen am 31. Mai 2011