Evolutionsforschung - Polygamie macht männliche Mäuse fruchtbarer

Monogam lebende Mäuse haben verminderte Spermienqualität, die sie weitervererben

Von Frank Hertel
24. Januar 2011

Die Hausmaus (mus domesticus) lebt in freier Natur promiskuitiv. Das heißt, sie hat immer mehrere Sexualpartner.

Zwei australische Forscher fanden heraus, wie es sich auf Hausmäuse auswirkt, wenn sie monogam leben und sich mit nur einem Geschlechtspartner begnügen müssen. Dazu beobachteten sie zwei verschiedene Linien von Mäusen über 12 Generationen lang. Eine Linie lebte polygam, die andere wurde zur Monogamie gezwungen.

Einbußung in Spermienqualität bei monoganer Lebensweise

In der Fachzeitschrift "BMC Evolutionary Biology" berichteten Renée Firman und Leigh Simmons von der westaustralischen Nedlands University über ihre Erkenntnisse aus dem Versuch. Erstens waren die Spermien der polygam lebenden Mäusemänner schneller und zahlreicher als die der Monogamen. Zweitens vererbt sich diese Eigenschaft der Spermien auch auf den männlichen Nachwuchs.

Nach 12 Generationen ließen die Forscher jeweils das selbe Mäuseweibchen von einem polygamen und einem monogamen Mäuserich begatten. Die Würfe, die daraus entstanden hatten zu 33 Prozent einen polygamen Vater, zu 14 Prozent einen monogamen und zu 53 Prozent waren sie ein Gemeinschaftsprodukt.

Damit sei erstmals bewiesen, dass Polygamie die Konkurrenzfähigkeit eines Säugetiers fördert.