Extremsport Eisbaden - Nichts für schwache Nerven

Euphorie und Adrenalinausstoß können schnell zu Brustschmerzen und Lebensgefahr werden

Von Nicole Freialdenhoven
22. Januar 2013

Wer schon Probleme damit hat, nach der Sauna in ein kaltes Wasserbecken zu steigen, sollte besser nicht weiterlesen: Eisbaden wird in Deutschland immer populärer.

Euphorie und Adrenalinkick

Dabei springen Wagemutige im europäischen Raum in eiskalte Seen und Flüsse, auf denen häufig sogar noch Eisschollen treiben. In manchen Regionen ist auch das Bad in der winterlich-eisigen Nordsee sehr beliebt. Dahinter steht in der Regel die Suche nach dem Adrenalinkick, denn der Schock des eisigen Wassers setzt das Stresshormon im Körper frei und führt zu einer kurzen rauschartigen Euphorie.

Gefahr für Herzpatienten und Nichtschwimmer

Schon seit vielen Jahren gilt kaltes Wasser als gut für das Immunsystem, doch Ärzte warnen vor allem Menschen mit Herzproblemem davor, ihren Körper dem Kälteschock auszusetzen. Er führt dazu, dass sich die Blutgefäße um das Herz einschnüren und ein heftiger Brustschmerz entsteht, der den Schmerzen bei einem Herzinfarkt ähnelt. Auch die Muskeln arbeiten im kalten Wasser langsamer als gewöhnlich, so dass ungeübte Schwimmer gerade im Meer oder in reißenden Flüssen schnell Probleme bekommen können.

Gewöhnung statt Kälteschock

Wer unbedingt ins eisige Wasser steigen will, sollte möglichst langsam vorgehen, so dass sich der Körper Zentimeter für Zentimeter an den Kälteschock gewöhnen kann. Dies fällt den meisten zwar schwerer als der "Augen zu und durch"-Sprung von einem Steg, doch dieser führt am schnellsten zu Herzproblemen.

Ein Eisbad sollte möglichst nur wenige Minuten dauern. Dann geht es genauso langsam wieder hinaus wie es hinein ging.