Fairness und Empathie bei sozial auffälligen Jugendlichen weniger stark entwickelt

Gracia Sacher
Von Gracia Sacher
17. März 2014

Wissenschaftler des Max-Planck-Instituts für Bildungsforschung in Berlin sowie der Uni Leiden haben im Rahmen einer Studie herausgefunden, dass Jugendliche, die an einer antisozialen Persönlichkeitsstörung leiden, Einbußungen in der Entwicklung bestimmter Bereiche im Gehirn hinnehmen müssen. Betroffen sind die Bereiche, die für Impulskontrolle sowie soziale Informationsverarbeitung verantwortlich sind. Als Probanden wählten die Forscher eine Gruppe von Insassen einer Jugendstrafanstalt im Alter von 15 bis 21 Jahren.

Schwierigkeiten, sich in andere hineinzuversetzen

Die Jugendlichen mussten ein Spiel spielen, in dem es darum ging, faire von unfairen Angeboten zu unterscheiden und sich dafür in einen Mitspieler hinein zu versetzen. Währenddessen wurden die Hirnströme dieser und sozial unauffälliger Jugendlicher - einer Kontrollgruppe - durch eine Magnetresonanztomografie gemessen. Es zeigte sich, dass die besagten Hirnbereiche der straffälligen Jugendlichen eine geringere Aktivität aufwiesen als die der Kontrollgruppe.

Man möchte dieses Ergebnis dafür nutzen, die Verhaltensänderungen von sozial auffälligen Jugendlichen besser zu verstehen. "Die Jugend ist durch vielfältige körperliche, neurologische und soziale Veränderungen gekennzeichnet", so die Forscher. Zu der Überlegung, welche psychotherapeutischen Maßnahmen sich am besten eignen würden, könnten diese Resultate beitragen.