Falsche Religion - Muslim darf in Westfalen kein Schützenkönig sein

Von Ingo Krüger
5. August 2014

Mithat Gedik ist Schützenkönig im westfälischen Sönnern. Doch behalten darf er seinen Titel nicht, denn der vierfache Familienvater besitzt die falsche Religion: Gedik ist kein Christ, sondern Muslim.

Alles katholisch - nur nicht er selbst

Dies verstößt gegen die Satzung der Schützenbruderschaft St. Georg Sönnern-Pröbsting. Denn der Paragraf 2 der Satzung der Bruderschaft schreibt unmissverständlich vor, dass die Schützenbruderschaft St. Georg Sönnern-Pröbsting eine Vereinigung von christlichen Menschen sei.

Der 33-Jährige ist zwar in Deutschland geboren und aufgewachsen, sein Abitur hat er auch im Fach katholische Religion abgelegt und zudem eine katholische Frau geheiratet, doch er ist nun einmal: Muslim.

Integration oder Intoleranz?

Der Dachverband Bund der Historischen Deutschen Schützenbruderschaften (BDHS) hat daher darauf hingewiesen, dass er Mithat Gedik als Schützenkönig nicht akzeptiert. Beim Bezirksschützenfest Ende August dürfe er daher nicht antreten. Die Statuten würden dies verbieten.

Gedik selbst möchte die Königskette aber behalten. Unterstützung erfährt er von seiner Bruderschaft. Der 33-Jährige sei ein erfolgreiches Beispiel für gelebte Integration, heißt es von dort.

Nun hat sich noch einmal der Bundesgeschäftsführer des Dachverbandes zu Wort gemeldet. Er gehe davon aus, dass Schützenkönig Gedik "Bestandsschutz" genieße. Es bleibe aber dabei, dass er an übergeordneten Schützenfesten aufgrund der Satzung nicht teilnehmen dürfe.