Fast 50% der Bevölkerung im Nordosten ist abhängig - In Nordkorea boomt die Modedroge Crystal Meth

Von Melanie Ruch
19. November 2013

In den 70er Jahren beauftragte die nordkoreanische Regierung Biologen mit der Produktion von Opium, um zu einem weltweiten Exportführer zu werden. Zur Jahrtausendwende kam der Regierung eine weitere Idee in den Sinn, mit der sie die Drogenexportgeschäfte weiter steigern könnten und so wurden fast im gesamten Nordosten des Landes Produktionsstätten für die neue Modedroge Chrystal Meth errichtet.

Mit Beginn der Diktatur wurden die Labore jedoch nach wenigen Jahren wieder geschlossen, obwohl das Geschäft mit der Droge boomte. Viele ehemalige Fabrikmitarbeiter richteten sich daraufhin private Produktionsstätten ein. Das Meth verbreitete sich dadurch auch im eigenen Land rasant. Weil immer mehr private Produktionen dazukamen, sanken auch die Preis für die Droge und schon bald konnten sich selbst die Ärmsten Chrystal Meth leisten. Die Auswirkungen dieser Entwicklung sind noch heute verheerend.

Einer Studie des Nordkorea-Instituts der Universität Detroit zufolge, sind im Nordosten des Landes mittlerweile fast die Hälfte aller Einwohner in allen gesellschaftlichen Schichten abhängig von der Modedroge. Das Institut spricht sogar von einer regelrechten Drogenepidemie.