Fast jeder zehnte Deutsche ist überschuldet - Männer am tiefsten in den roten Zahlen

Insgesamt ist im vergangenen Jahr die Zahl der Schuldner um 90.000 auf nunmehr 6,7 Millionen gestiegen

Von Dörte Rösler
7. November 2014

Immer mehr Deutsche befinden sich in der Schuldenspirale. Fast jeder zehnte kämpft mit nachhaltigen Geldproblemen. Wie der Schuldneratlas 2014 von Creditreform zeigt, gibt es dabei allerdings große regionale Unterschiede.

Bremen negativer Spitzenreiter

In Bayern leben am wenigsten Schuldner, in Bremen rutscht das Konto am häufigsten ins Minus. Männer sind öfter verschuldet als Frauen, und ihre Finanzloch klafft tiefer.

Insgesamt ist im vergangenen Jahr die Zahl der Schuldner um 90.000 auf nunmehr 6,7 Millionen gestiegen. Das entspricht einem prozentualen Anstieg der Schuldnerquote von 9,81 auf 9,90 Prozent. Negativer Spitzenreiter ist Bremerhaven (20,41 Prozent), die niedrigste Schuldnerquote hat das bayrische Eichstätt (3,67 Prozent).

Männer häufiger verschuldet

Bundesweit gelten 4,12 Männer als überschuldet. Durchschnittlich stehen sie mit 36.500 Euro in der Kreide. Auch wenn der Anteil verschuldeter Frauen zugenommen hat, liegt ihre Zahl mit aktuell 2,56 Millionen niedriger als bei den Männern. Und auch ihr Konto-Minus ist mit durchschnittlich 28.100 Euro überschaubarer.

Laut Creditreform könnte sich die Schuldenlage jedoch verschärfen. Wenn sich die Konjunktur weiter eintrübt und die Arbeitslosenzahlen steigen, wird das auch die Schuldenspirale antreiben. Vor allem in den Metropolen sind die Konsumanreize so hoch, dass viele Menschen auf Pump einkaufen.