Fehlendes Frühstück kann Übergewicht hervorrufen

Wer morgens nicht frühstückt, verstärkt die Hungersignale über den ganzen Tag

Von Frank Hertel
21. Mai 2011

Heather Leidy arbeitet an der US-amerikanischen University of Missouri und hat in der aktuellen Ausgabe des Fachmagazins "Obesity" eine Studie über das Frühstücken veröffentlicht. Anlass dieser Untersuchung war die Tatsache, dass 60 Prozent der US-amerikanischen Jugendlichen gar nicht frühstücken. Leidy wollte wissen, welche Auswirkungen das auf den jungen Körper hat.

Also ließ sie zehn 15-jährige Mädchen eine Woche lang gar nicht frühstücken, dann eine Woche lang Cornflakes mit Milch (normaler Eiweißgehalt), schließlich eine Woche lang Belgische Waffeln mit Sirup und Joghurt (hoher Eiweißgehalt).

Proteinreiches Frühstück für ein gesundes Hungergefühl

Am Ende jeder Woche wurden die Mädchen nach Apettit und Sättigung befragt. Außerdem wurde während des ganzen Zeitraums immer kurz vor dem Mittagessen mit Hilfe eines funktionellen Magnetresonanztomografen (fMRT) die Gehirnaktivität der Zentren für Essmotivation und Belohnung überprüft. Es zeigte sich, dass die Mädchen ohne Frühstück dazu neigten, den Tag über Snacks zu sich zu nehmen, außerdem hatten sie mehr Hunger.

Das heißt, aus Nichtfrühstücken kann Übergewicht entstehen, sagte Leidy. Am idealsten war das proteinreiche Frühstück, weil dadurch die beste Sättigung erzielt wurde. Auch die Hungersignale im Gehirn waren danach am niedrigsten.