Fettleibigkeit ist nicht gleich Fettleibigkeit - Ärzte wollen die Krankheit individueller betrachten

Von Cornelia Scherpe
22. März 2012

Sobald ein Mensch adipös ist, wird er mit allen anderen Fettleibigen in einen Topf geworfen. Man isst zu viel, bewegt sich zu wenig und damit ist alles geklärt. Mediziner gehen jedoch schon seit einiger Zeit davon aus, dass Fettleibigkeit eben nicht gleich Fettleibigkeit ist und es sehr wohl verschiedene Ursachen geben kann. Adipositas muss als Krankheitsbild betrachtet werden, das auch genetische Ursachen haben kann und verschiedene Behandlungsschritte benötigt.

So arbeiten inzwischen auch Neurologen mit dem Problem Adipositas, denn sie gehen davon aus, dass falsche Hungersignale im Hirn zur Krankheit führen können. Auch Genetiker sind bei dem Thema involviert, denn es gibt offenbar Menschen, die eher für Fettleibigkeit empfänglich sind als andere und dies aufgrund ihrer Gene. Unterschiede gibt es auch je nach Geschlecht, wobei Neurologen aktuell die These verfolgen, dass sich im Gehirn von Frauen bei Adipositas andere Bereiche verändern, als es bei Männern der Fall ist.

Endokrinologen - all jene aus der Inneren Medizin, die sich gezielt mit den Hormonen beschäftigen - sehen Hormone als die Schuldigen bei der Entstehung von Adipositas. Oft stimmt etwas mit der Ausschüttung des Glückshormon "Dopamin" nicht und daher essen die Betroffenen mehr als sie zum Sattsein brauchen.

All diese unterschiedlichen Möglichkeiten zeigen deutlich, dass die Krankheit ganz individuell betrachtet werden muss und daher auch die Therapien individuell sein müssen.