Fettstoffwechsel heutiger Europäer stark vom Erbgut von Neandertalern geprägt
Laut einer Veröffentlichung im Fachmagazin "Nature Communications" hätte ein internationales Forscherteam bestehend aus Wissenschaftlern des Leipziger Max-Planck-Instituts für evolutionäre Anthropologie und des Shanghaier CAS-MPG Partner Institute for Computational Biology durch den Vergleich des Erbguts von elf Populationen europäischen, asiatischen und afrikanischen Ursprungs nachweisen können, dass der Fettstoffwechsel moderner Europäer stärker als der von Asiaten und Afrikanern von Genen der Neandertaler beeinflusst sei. De facto seien bei Europäern sogar dreimal so viele Varianten von Neandertaler-Genen wie bei Afrikanern und Asiaten am Fettabbau beteiligt.
Besagte Neandertaler-Varianten hätten offenkundig zu einer veränderten Bildung von Stoffwechselenzymen und einer Veränderung der Fettkonzentration im Gehirn geführt. Welche Auswirkungen diese Veränderungen bis heute haben, sei allerdings noch unklar.
Nicht zuletzt aufgrund der Tatsache, dass sie den Aufbau des Gehirns maßgeblich beeinflusst zu haben scheinen sei jedoch denkbar, dass die Neandertaler-Gene hinsichtlich der Evolution von selektivem Vorteil gewesen sein könnten.
Eine Annahme zweier anderer Studien, dass spezielle Neandertaler-Gene, die vor allem für die Regelung des Wachstums sowie der Gestaltung von Haut und Haaren verantwortlich seien, unseren Vorfahren aller Wahrscheinlichkeit nach dabei halfen, sich besser auf das kühle Klima außerhalb Afrikas einzustellen, plausibel anmutet.
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