Forscher behaupten, Hasen haben eine Mitschuld am Aussterben der Neandertaler
Warum die Neandertaler vor rund 35.000 Jahren ausgetorben sind, lässt sich nicht mit Gewissheit sagen. Ein britisch-spanisches Forscherteam behauptet nun jedoch, dass unter anderem auch das vermehrte Vorkommen von Hasen eine Bedeutung dabei gespielt haben könnte.
Bei der Untersuchung von Knochenresten aus Höhlen in Spanien und Frankreich, die damals von Neandertalern und später von Homo Sapiens bewohnt wurden, stellten die Forscher fest, dass die Knochenreste aus den älteren Schichten fast ausschließlich von Hirschen und anderen großen Wildtieren stammten. Die Knochenreste aus jüngeren Schichten hingegen, die aus der Zeit der Homo Sapiens stammen, waren dagegen von Kaninchen, Hasen und anderen kleinen Säugetieren.
Daraufhin stellten die Forscher die These auf, dass Neandertaler vor allem auf die Jagd von großen Säugetieren spezialisiert waren und ihre Zahl immer weiter zurückging als sich in ihrem Revier vermehrt Hasen ansiedelten. Die Homo Sapiens hingegen seien wahrscheinlich besser für die Jagd von kleinen, flinkeren Tieren geeignet gewesen, weil sie besser miteinander kooperierten, so die Forscher.
Forscherkollegen sehen die These hingegen kritisch und merken an, dass sich die Neandertaler aller Wahrscheinlichkeit nach nicht ausschließlich von Fleisch ernährt haben. Nun wollen die Experten anhand von Untersuchungen der menschlichen Knochenreste klären, ob die Neandertaler auch andere nicht tierische Nahrungsquellen hatten.