Forscher belauschen Gespräch durch Video einer Chipstüte

Von Ingo Krüger
7. August 2014

Eine Chipstüte verrät nicht nur, was man isst, sondern auch das Gesprächsthema. Dafür ist es nicht erforderlich, ein Mikrofon in die Tüte einzubauen. US-Forscher benötigen lediglich ein Video von der Verpackung, die zum Zeitpunkt eines Gesprächs im Raum liegt.

Vom Bild zum Gesprächsthema

Sie analysieren die Vibrationen, die dabei auf die Chipstüte treffen. Mithilfe eines Algorithmus können die Wissenschaftler vom Massachusetts Institute of Technology (MIT) anschließend das Gespräch rekonstruieren.

Für ihr Video nutzen sie Hochgeschwindigkeitskameras mit bis zu 6000 Einzelbildern pro Sekunde (fps). Entscheidend für die Qualität des rekonstruierten Audiosignals ist eine möglichst hohe Bildwechselfrequenz. Doch nach Angaben des MIT reicht bereits die stumme Videoaufnahme einer handelsüblichen Videokamera mit etwa 60 fps zur Identifizierung von Stimmen aus.

Auf diese Weise ist es den Forschern auch möglich, wiedergegebene Musik anhand der Vibrationen eines Kopfhörers zu erkennen. Sie sind in der Lage, ein Kinderlied anhand der Schwingungen einer Pflanze zu identifizieren. Das Verfahren könnte in der Spionage zum Einsatz kommen. Die Tests führte das MIT in Zusammenarbeit mit Microsoft und Adobe durch.