Forscher erwecken 30.000 Jahre alte Riesenviren aus Sibiriens Permafrost zum Leben

Von Frank Sprengel
17. März 2014

Bislang waren der Wissenschaft in Form der Megaviren und der Pandoraviren bloß zwei Familien der Riesenviren, die in etwa so groß wie Bakterien sind, bekannt. Laut den "Proceedings" der US-Nationalen Akademie der Wissenschaften sollen Forscher der Aix-Marseille Université in Frankreich im Permafrost Sibiriens in Form der sogenannten Pithoviren noch eine weitere Variante von besagten Riesenviren entdeckt haben.

Vorhandensein weiterer Riesenvirenarten sehr wahrscheinlich

Tatsächlich sei es den Forschern sogar gelungen, die gut 1,5 Mikrometer langen Pithoviren wieder zum Leben zu erwecken und mithilfe von Acanthamöben, die den Viren als Wirt dienten, zu vermehren. Daher warnten die Forscher auch ausdrücklich davor, dass durch das Tauen des sibirischen Permafrostbodens sowie bei Ölbohrungen in der Arktis weitere Pithoviren entweichen und so zu einer Gefahr für Mensch und Tier werden könnten.

Zudem darf davon ausgegangen werden, dass es noch weitere Riesenvirenarten gibt, zumal Riesenviren an sich erst seit knapp zehn Jahren bekannt sind und in dieser relativ kurzen Zeit gleich drei verschiedene Varianten entdeckt wurden.

Darüber hinaus merkten die Forscher in den "Proceedings" an, dass die gut 30.000 Jahre alten Pithoviren, die nunmehr als die ältesten Eukaryoten infizierende Viren, die bisher wieder erweckt wurden, gelten, vonseiten ihres Gengehalts sowie der Art der Replikation Parallelen zu den Megaviren aufwiesen und hinsichtlich ihrer amphorenartigen Struktur stark an Pandoraviren erinnerten.