Forscher können nun erklären, warum manche Vipernbisse tödlich sind

Wirkung des Viperngifts ist von der Aktivität eines einzelnen Enzyms abhängig

Von Cornelia Scherpe
8. Oktober 2010

Vipern - das sind die Schlangen, deren Gift im Körper des Opfers so viel Schaden anrichtet wie kaum ein anderes. Menschen, die einen Vipernbiss erleiden und nicht sofort auf Hilfe zurückgreifen können, müssen mit dem Absterben von Körperteilen und am Ende mit dem Tod rechnen.

Vipern injizieren ihren Opfern ein hochkonzentriertes und schnellwirksames Gift, das den Wissenschaftlern bislang in seiner Funktionsweise ein Rätsel war. Doch dieses Rätsel haben amerikanische Forscher nun gelöst.

Ein Enzym bestimmt die Wirkungsweise des Giftes

Wie tödlich und wie schnell das Gift auf den Organismus wirkt, hängt von einem einzigen Enzym ab. Die Beweglichkeit dieses Enzyms entscheidet über Leben und Tod. Wenn das Enzym eher unbeweglich ist, dann ist die Wirkung des Giftes nur sehr schwach und vor allen Dingen nur lokal und kann sich nur um das direkte Gewebe um den Biss herum ausbreiten.

Große Gewebeschäden entstehen dagegen, wenn das Giftenzym sehr aktiv ist, denn dann kann es sogar die Blutgefäße im Opfer regelrecht zersetzen und die betroffene Körperpartie stirbt ab. Breitet es sich dann weiter aus, tritt der Tod ein.

Da man nun die Funktionsweise des Giftes verstanden hat, kann die Forschung effektiver Gegenmittel für das Gift entwickeln.