Schnelltest hilft bei Schlangenbiss

Von Ingo Krüger
6. Dezember 2012

Jährlich werden weltweit etwa fünf Millionen Menschen von Schlangen gebissen. Mehr als 100.000 Betroffene sterben an den Folgen eines solchen Bisses, 300.000 weitere Personen erleiden bleibende Schäden. Die Dunkelziffer liegt wahrscheinlich noch viel höher. Dies gab die Weltgesundheitsorganisation (WHO) bekannt.

Um mehr Menschen retten zu können, hat ein internationales Wissenschaftlerteam jetzt einen Schnelltest entwickelt, mit dem sich binnen 20 Minuten nachweisen lässt, ob ein Patient von einer bestimmten Schlangenart vergiftet wurde. Gerade in Entwicklungsländern könnte ein solcher Test im Jahr hunderttausende Leben retten. Zurzeit müssen Menschen nach einem Biss 24 Stunden beobachtet werden. Erst dann lässt sich feststellen, welche Schlange zugebissen hat. Nicht selten treten dann bereits erste Vergiftungserscheinungen auf.

Vergiftungen nach einem Schlangenbiss können im Allgemeinen sehr gut behandelt werden. In den meisten Fällen reicht bereits eine einzige Infusion. Allerdings nur, wenn auch das richtige Gegenmittel zur Verfügung steht. Mit dem neuartigen Schnelltest steigen die Überlebensaussichten der Patienten stark an, da die Behandlung wesentlich früher beginnen kann. Zudem sinkt die Gefahr bleibender Schäden erheblich.