Forscher suchen nach neuen Behandlungsmethoden für Leukämie-Patienten ohne geeigneten Spender

Die Überlebenschancen für Leukämie-Patienten werden immer besser - bald auch ohne geeigneten Spender?

Paradisi-Redaktion
Von Paradisi-Redaktion
31. Mai 2011

Vor 20 Jahren wurde die Deutsche Knochenmarkspenderdatei (DKMS) ins Leben gerufen und seitdem können die Ärzte jedem zweiten Patienten, der an Leukämie erkrankt ist, das Leben retten. Besonders bei den lebensrettenden Stammzell- und Knochenmarktransplantationen hat die Medizin enorme Fortschritte gemacht.

Die Fortschritte der heutigen Medizin

Zudem haben sich mittlerweile mehr als 2,4 Millionen Menschen als Spender registrieren lassen, vor zwanzig Jahren betrug die Zahl der möglichen Spender nur 6.000. Auch hat sich die Technik bei der Typisierung stark weiterentwickelt, so dass heute alle wichtigen Gewebemerkmale sofort untersucht werden können, damit man auch schnell einen geeigneten Spender finden kann.

Für die Registrierung als Spender ist heute eine Blutentnahme nicht mehr nötig, so genügt schon ein Abstrich an der Wange. Musste man früher den Spendern das Knochenmark unter Vollnarkose aus dem Becken entnehmen, was nicht immer ohne Risiko war, so wird heute in 80 Prozent der Fälle mit Blutstammzellen gearbeitet, was ein geringeres Risiko darstellt.

Erfolgreiche Behandlung immer häufiger

Bei dem Empfänger werden nach einer Chemotherapie dann die Stammzellen des Spender in die Venen gespritzt. Damals lag die Sterblichkeit bei einer Transplantation bei etwa 40 Prozent, heute liegt sie zwischen 10 und 20 Prozent.

Aber die Forscher suchen immer wieder nach neuen Therapien, so hofft man jetzt auf das Nabelschnurblut, das auch bei einer Gewebeunverträglichkeit übertragen werden kann, wie Professor Ehninger von der Universitätsklinik in Dresden sagt. Professor Ehninger gehört zu den Mitbegründern der DKMS, die ihren Sitz in Tübingen hat.