Forscher widerlegen frühere Studien: Dünne Kinder erleiden häufiger Knochenbrüche

Von Nicole Freialdenhoven
16. Juni 2014

Bislang galt unter Forschern die Annahme, dass dicke Kinder einem größeren Risiko für Knochenbrüche ausgesetzt sind, weil bei ihnen im Falle eines Sturzes mehr Masse auf die Knochen einwirkt.

Aktuelle Studie aus Kanada

Kanadische Forscher des BC Children's Hospital in Vancouver widersprachen dieser Ansicht nun: Ihrer Studie zufolge treten bei sehr dünnen Kindern häufiger Frakturen auf - möglicherweise aufgrund einer geringeren Knochendichte.

Die Forscher untersuchten die Daten von 2213 Kindern zwischen 7 und 17 Jahren, die aufgrund einer Fraktur in einem von zwei kanadischen Krankenhäusern behandelt wurden.

Von den behandelten Kindern waren je 14 Prozent als übergewichtig bzw. adipös eingestuft worden. Bei dieser Gruppe traten insgesamt gesehen die wenigsten Frakturen auf, wobei die Forscher jedoch darauf hinwiesen, dass die übergewichtige Gruppe häufiger Beinbrüche erlitt.

Insgesamt betrachtet, lag das Risiko bei den adipösen Kindern bei 0,75, bei den übergewichtigen Kindern bei 1,15 und bei den untergewichtigen Kindern bei 1,44. Am häufigsten waren Jungen im Alter zwischen fünf und zwölf Jahren betroffen.

Die Studie erwähnt allerdings nicht, ob die adipösen und übergewichtigen Kinder im gleichen Maße dem Verletzungsrisiko ausgesetzt sind wie die dünnen Kinder, die sich im Alltag vermutlich weit mehr bewegen und Sport treiben.