Forschungsergebnis aus Finnland: Anti-Alkoholiker erkranken häufiger an Demenz

Zu viel Alkohol ist schlecht, zu wenig auch?

Von Jutta Baur
17. Januar 2011

Alkohol wirkt auf das Gehirn ein. Das ist allgemein bekannt. Neu ist die Erkenntnis, dass auch Abstinenz Folgen haben kann.

Der finnische Wissenschaftler Jyri J. Virta und sein Team von der Universität Turku fanden heraus, dass Menschen die gar nicht oder nur wenig Alkohol zu sich nehmen, später deutlich häufiger an Alzheimer oder Demenz erkranken, als die trinkfesteren Personen.

Das richtige Maß für den Alkoholkonsum finden

Besonders auffällig waren die Ergebnisse bei Menschen, die sich hin und wieder regelrechten Trinkgelagen hingeben, ansonsten aber eher nüchtern sind. Denn wer sich gelegentlich regelrecht abschießt, sonst aber nichts trinkt, lebt noch ungesünder als der Abstinenzler.

Wer einmal pro Monat die Alkoholmenge einer Flasche Wein zu sich nimmt, ist doppelt so häufig von einer Demenz betroffen, als andere. Ähnliche Werte haben die Teilnehmer, die zweimal jährlich bis zur Besinnungslosigkeit tranken.

In Deutschland leiden derzeit circa eine Million Menschen an einer Verminderung der geistigen Leistungsfähigkeit. Die Tendenz ist zunehmend. Darum schätzt man 2050 mit einer doppelt so hohen Zahl wie heutzutage.