Unheilbare Demenz doch bald heilbar? Ein Mittel gegen Malaria könnte zum Wunder führen

Chloroquin enthält "alkalisierende Stoffe" welche die Progranulin-Produktion wieder ankurbeln

Von Cornelia Scherpe
4. Februar 2011

Bislang gilt die Demenzkrankheit als völlig unheilbar. Erkrankte können zwar mit einigen Dingen ihre Symptome etwas lindern, doch am Ende gibt es keinen Ausweg und das Gedächtnis schwindet. Forscher arbeiten jedoch fieberhaft an einem neuen Ansatz. Sie glauben, dass man mit einem Mittel gegen Malaria die Krankheit doch stoppen kann. Ihre Hoffnung liegt auf dem Medikament "Chloroquin".

Bei Demenz werden allmählich Nervenzellen abgebaut, da durch einen Gendefekt zu wenig Progranulin gebildet wird. Progranulin schützt bei gesunden Menschen die Nervenzellen und ohne diesen Stoff sterben sie vermehrt ab.

"Alkalisierende Stoffe" überlisten Gendefekt

Studien haben nun ergeben, dass die Produktion des Stoffes trotz Gendefekt aufrecht gehalten werden kann. Den Schlüssel dazu können sogenannte "alkalisierende Stoffe" haben. Das Medikament Chloroquin enthält genau diesen Stoff. Sie kurbeln dann die Progranulin-Produktion wieder an. Tierversuche mit Mäusen, die man durch genetische Eingriffe an Parkinson erkranken ließ, zeigten erste Erfolge.

Sollten weitere Studien ergeben, dass das Mittel tatsächlich auch beim Menschen anschlägt, würde das zur Sensation werden. Da das Medikament schon länger auf dem Markt ist, kennt man seine Nebenwirkungen und muss keine weiteren Langzeitstudien durchführen.