Frauen mit einer akuten Herzschwäche werden im Krankenhaus weniger stark behandelt wie die Männer

Behandlung einer akuten Herzinsuffizienz unterscheidet sich bei Frauen und Männern

Paradisi-Redaktion
Von Paradisi-Redaktion
28. August 2012

Wie eine griechische Arbeitsgruppe von der Universität in Athen berichtet, werden Frauen, die aufgrund einer Herzschwäche in ein Krankenhaus eingeliefert werden, dort weniger intensiv behandelt wie gleich betroffene Männer, obwohl bei beiden Geschlechtern das Sterberisiko fast gleich hoch ist.

Für ihre Untersuchungen haben die Wissenschaftler die Daten von 5.000 Patienten aus neun europäischen Ländern ausgewertet, die aufgrund einer Herzinsuffizienz (Herzschwäche) in ein Krankenhaus eingeliefert wurden. Von den 5.000 Patienten waren 37 Prozent Frauen.

Unterschied liegt in der Behandlung

Wie aber die Forscher feststellten, gab es bei der Dauer des Aufenthalts in der Klinik sowie auch bei der Sterberate keine signifikanten Differenzen zwischen Männer und Frauen. Aber Unterschiede gibt es bei den Symptomen und Begleiterscheinungen und den Ursachen, aber auch bei der Behandlung.

Meistens waren die betroffenen Frauen auch älter als ihre männlichen Leidensgenossen und für viele war es auch das erste Mal, das eine solche Herzschwäche festgestellt wurde. Doch lag bei den meisten Frauen auch der Prozentsatz des Blutvolumens, der von einer Herzkammer (Ventrikel) während einer Herzaktion ausgestoßen wird, die sogenannte Ejektionsfraktion, im Normalbereich.

Der größte Unterschied zeigte sich bei der Therapie, so wurden den Frauen deutlich weniger Medikamente wegen einer Herzinsuffizienz, beispielsweise Beta-Blocker oder auch nur das Aspirin, von einem Arzt verordnet, aber stattdessen wegen eines häufiger Auftretens eines Vorhofflimmerns öfters Digitalis oder Vitamin-K-Antagonisten.

Bei den anschließenden Therapien wurde aber bei den Männern häufiger eine Katheter-Untersuchungen sowie Bypass-Opera­tionen oder Ballonpumpen durchgeführt.

Zwar ist die Lebenserwartung bei den Frauen, aufgrund der Tatsache, dass sie seltener an einer Erkrankung der Herzkranzgefäße (koronare Herzkrankheit) leiden, im Prinzip höher, doch könnte dieser Vorteil wieder schwinden, weil den Frauen seltener die entsprechenden Medikamente, zum Beispiel Beta-Blocker, verschrieben werden.