Frauen tragen zu ihrer Diskriminierung bei - sie fordern weniger Gehalt im Bewerbungsgespräch

Ungleichheit beim Gehalt lassen sich Frauen eher gefallen als Männer

Von Cornelia Scherpe
15. Juli 2010

Es gibt in Deutschland noch immer eine ungleiche Behandlung zwischen Männern und Frauen. Im Durchschnitt erhalten die Herren der Schöpfung 20 Prozent mehr Lohn, als ihre Kolleginnen mit gleicher Berufsausbildung. Doch eine Studie lässt uns jetzt staunen: die Frauen scheinen selbst Schuld zu sein.

Frauen geben sich mit geringem Einkommen zufrieden

An der Universität Bielefeld fand man heraus, dass Frauen sich ein geringeres Gehalt vom Arbeitgeber einfach gefallen lassen. In einer Umfrage zur Zufriedenheit mit dem Einkommen gaben Frauen oft schon bei einem geringeren Bruttoeinkommen an, dass ihnen dieses als gerecht erscheine. Ärztinnen zum Beispiel verlangten durchschnittlich 7300 Euro Brutto. Männer dagegen gaben sich nicht mit diesem Betrag zufrieden. Ärzte verlangen ein Bruttoeinkommen von 7500 Euro.

Ursachenforschung

Die Forscher an der Universität wollen dieses Phänomen aber nicht mit weiblicher Bescheidenheit begründen. Es gehe vielmehr darum, dass viele noch das alte Bild mit sich tragen, der Mann sei der Familienernährer. Ein anderer Erklärungsansatz besagt, es herrsche zu wenig Transparenz und die Frauen wissen einfach nicht, wie viel Gehalt ihnen zusteht.