Freundschaften fürs Herz: Absolutes Vertrauen in jeder Lebenslage

Von Christine Krusberski
5. August 2014

Der 30. Juli ist ein wichtiges Datum für dicke Freunde. Pünktlich zum internationalen Freundschaftstag erläutert Diplom-Psychologe Wolfgang Krüger, was einen guten Freund ausmacht, wo man ihn findet und wie viele Freunde der Mensch eigentlich hat.

Freundschaften fürs Herz bedeuten absolutes Vertrauen in jeder Lebenslage. Von der Seelenverwandten bis zum Kumpel - freundschaftliche Verbindungen haben viele Gesichter. Doch wirklich gute Freunde gibt es nicht so häufig. Der Freundschaftsexperte begründet, warum das so ist.

Verlässlichkeit und Unterstützung in Krisen

Wer einen guten Freund hat, kann sich glücklich schätzen. Enge Freunde sind verlässlich und unterstützen den anderen auch in Krisen. Die Akzeptanz von Schwächen und Ängstne zeichnen einen wahren Freund aus. In schwierigen Situationen zeigt sich, wer bleibt und seine Hilfe anbietet.

Nur Beziehungen, die mit Emotionen einhergehen, sind innige Freundschaften. Diese Verbindungen bleiben oft lebenslang bestehen, während die Hälfte aller oberflächlichen Beziehungen häufig innerhalb von sieben Jahren scheitert.

Damit eine Freundschaft hält, muss Interesse am Leben des anderen da sein und ein Gespür dafür, wann Unterstützung nötig ist. Wer Freundschaften pflegen will, sollte dies durchaus als Herausforderung sehen.

Im Durchschnitt hat jeder drei echte Freunde

Gute Freundschaften sind selten. Einen wahren Freund zu finden, ist nicht einfach und laut Krüger reine Glückssache. Lebensumstände und Gemeinsamkeiten sind entscheidende Faktoren. Jeder hat im Durchschnitt drei echte Freunde, alle anderen Menschen wie Arbeitskollegen oder Fußballkameraden sind meistens gute oder weniger gute Bekannte.

Kontakte lassen sich heute dank sozialer Netzwerke und E-Mails auf einfache Weise herstellen, doch zu einer echten Freundschaft gehört mehr. Schließlich sollte man seinem Gegenüber auch mal persönlich begegnen - denn oft können sich manche plötzlich gar nicht mehr riechen, wenn sie sich in der realen Welt treffen.

Freundschaften erhöhen die Lebenserwartung

Der Mensch ist einsam, wenn er kein stabiles Umfeld hat, das ihn auffängt. Freunde geben Bestätigung und sind Retter in einsamen Stunden. Gute Freundschaften erhöhen sogar die Lebenserwartung um bis zu 20 Jahre und sorgen für seelische Ausgeglichenheit.

Der Berliner Psychotherapeut Wolfgang Krüger rät jedem, seinen besten Freunden hin und wieder wissen zu lassen, welche Eigenschaften er besonders schätzt - eine schöne Geste, die das Band der Freundschaft stärkt.