Friedhofscafés sind im Kommen - Kaffee mit Ausblick auf Gräber und Gruften

Von Dörte Rösler
27. November 2013

Zum Kaffeetrinken auf den Friedhof? Das muss nicht geschmacklos sein. In vielen Städten hat sich innerhalb der Friedhofsmauern eine lebendige gastronomische Kultur entwickelt. In den Cafés begegnen sich Trauernde, Spaziergänger und Touristen. Auch mancher Student nutzt den Ort der Stille, um an seinem Laptop zu arbeiten.

Neue Nutzung in stillgelegten Räumlichkeiten

Bis vor einigen Jahren beschränkte sich die Cafékultur noch auf die Straßen rund um die Friedhöfe. Dort trafen sich Trauergesellschaften zum Leichenschmaus oder Verwitwete kehrten nach der Grabpflege auf ein wärmendes Getränk ein. Die neuen Begegnungsstätten nutzen jedoch stillgelegte Räumlichkeiten direkt auf dem Friedhof - mit Blick auf Gräber und Gruften.

Das Café Finovo in Berlin-Schöneberg bietet seit 2003 selbstgebackenen "Tränenkuchen", das Café Strauss in Kreuzberg richtet sogar Konzertabende aus. Auf dem Friedhof Ohlsdorf in Hamburg können Gäste im Café Fritz Kunst-Ausstellungen besichtigen, neben Abschiedsempfängen sind auch andere Familienfeiern möglich. Bis Ende 2016 will auch die Stadt München im alten Krematorium auf dem Ostfriedhof eine kulinarische Begegnungsstätte schaffen.