Frühchen haben als Erwachsene weniger Erfolg
Ehemalige Frühchen haben es im Erwachsenenleben offenbar schwerer als Normalgeborene
Als extreme Frühchen werden alle Babys bezeichnet, die mit einem Geburtsgewicht von unter 1.000 Gramm zur Welt gebracht werden. Noch in den 1970ern hatten diese Kinder eine Überlebenschance von gerade einmal 50 Prozent, denn die noch nicht beendete Entwicklung konnte auf Frühchenstationen nur schwer kompensiert werden.
Eine damals begonnene Studie in den USA begleitete Frühchen, die den Sprung ins Leben schafften und verfolgte bis heute ihre gesundheitliche und soziale Entwicklung. Die nun veröffentlichten Ergebnisse zeigen, dass die ehemaligen Kinder es im Erwachsenenleben offenbar schwerer haben als Gleichaltrige, die keine Frühchen waren.
Erfolg und Zwischenmenschlichkeit im Vergleich
Die ersten Lebensjahre, die Schulzeit und der Eintritt ins Erwachsenenalter hatten zunächst kaum Auffälligkeiten gezeigt. Die einstigen Frühchen waren in der Schule ähnlich erfolgreich und erlebten eine normale Jugendzeit. Als man die Gruppe allerdings nun im Alter zwischen 29 Jahren und 36 Jahren mit Gleichaltrigen verglich, fielen bedeutende Unterschiede auf:
- In der Frühchengruppe waren nur 80,4 Prozent in einem Beruf, während es in der Gegengruppe 91,8 Prozent waren.
- Das durchschnittliche Einkommen im Jahr lag bei 26.500 kanadischen Dollar gegenüber 46.500 kanadischen Dollar in der Vergleichsgruppe.
- 51 Prozent waren zudem unverheiratet (Kontrollgruppe 34,8 Prozent) und
- 31,3 Prozent waren selten bis nie romantisch aktiv (nur 13,1 Prozent in der Gegengruppe).
- 20,6 Prozent hatten zudem noch nie Sex gehabt, in der Kontrollgruppe lag diese Quote mit 2,2 Prozent deutlich darunter.
Stabilität und Kontrolle
Diese Unterschiede zeigen, dass die extremen Frühchen offenbar große Schwierigkeiten haben, einen stabilen Platz in der Gesellschaft zu finden. Zwischenmenschliche Beziehungen und auch die Behauptung im Beruf sind für sie schwieriger.
Eine zusätzliche Befragung zur Persönlichkeit der Probanden deckte sich mit diesem Ergebnis: viele Teilnehmer aus der Frühchengruppe lebten introvertiert und vermieden Risiken im Alltag.
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