Frühe Atherosklerose droht: Bei Fettleibigkeit leiden Gefäße schon im Kindesalter
Schweres Übergewicht löst bereits bei Kindern eine funktionelle und strukturelle Gefäßveränderung aus
Übergewichtige und adipöse Kinder leiden oft nicht nur unter einem erhöhten Blutdruck, sondern auch an einer frühen Form der Atherosklerose, der Gefäßverkalkung. Dies ergab eine Studie der Klinik für Innere Medizin an der Universität Leipzig, bei der 106 adipöse und 71 normalgewichtige Kinder untersucht und ihre Daten verglichen wurden. Bei allen Kindern wurden u.a. Blutdruckmessungen und Glukosetoleranztests durchgeführt, sowie die Dicke der Halsschlagader (Arteria carotis communis) und die periphere Endothelfunktion gemessen.
Funktionelle und strukturelle Gefäßveränderung
Dabei stellten die Forscher bei den adipösen Kindern eine beginnende Gefäßveränderung fest, die auf frühe Atherosklerose hindeutet: Die Dicke der Halsschlagader betrug bei ihnen 0,043 6 0,001mm im Vergleich zu 0,033 6 0,001mm bei den normalgewichtigen Kindern.
Auch war der Blutdruck der fettleibigen Kinder im Durchschnitt um 8,2 mmHg höher, während die Endothelfunktion, die den Blutdruck reguliert, bei ihnen eingeschränkt war. Alle Faktoren zusammen deuten darauf hin, dass schweres Übergewicht schon bei Kindern eine funktionelle und strukturelle Gefäßveränderung auslöst, die später kaum noch zu heilen ist.