Frühe Diagnose der Multiple Sklerose ist durch den Augenarzt möglich

Über Sehstörungen erste Symptome der multiplen Sklerose entdecken

Von Cornelia Scherpe
31. August 2012

Multiple Sklerose ist eine fortschreitende Nervenkrankheit, die angeboren und damit bereits den Kleinsten in den Genen liegt. Doch oft lässt sich nach der Geburt und auch im Kindesalter noch nicht erkennen, ob die degenerative Krankheit vorliegt und bald ausbrechen wird.

Es gibt jedoch eine Methode zur frühen Diagnose und die fällt in den Aufgabenbereich des Augenarztes.

Das Auge als erstes Opfer der MS

Was zunächst seltsam klingt, lässt sich leicht erklären. Es handelt sich bei Multipler Sklerose - kurz MS - zwar um eine chronische Entzündung der Nerven, aber neben dem Rückenmark ist auch das Gehirn betroffen und dort geht die Krankheit häufig auch los. Das erste "Opfer" sind dann die Augen und junge Patienten klagen über Sehstörungen.

Dieses Symptom sollte man ernst nehmen und von einem Augenarzt abklären lassen, was dahinter steckt. Nicht immer muss gleich MS vorliegen, doch es kann durchaus der erste und entscheidende Hinweis sein.

Ist Multiple Sklerose der Grund, dann ist der Hirnnerv "Nervus abducen" von der Krankheit betroffen. Das führt zu einer Schwächung der Augenmuskeln und so zu den Sehstörungen. Oft sieht der Augenarzt dann Entzündungen der Regenbogenhaut und die Kinder berichten von Doppelbildern, sobald sie zur Seite sehen.

Studien haben gezeigt, dass jeder 20. Patient mit MS bereits als Jugendlicher die ersten Beschwerden hat. Die Sehstörung ist dabei das häufigste Warnsignal. Wer hier die richtige Diagnose zeitnah erhält, hat bessere Behandlungschancen, denn Multiple Sklerose lässt sich umso besser therapieren, je früher das Leiden erkannt wurde.