Früher Krippenbesuch schadet Kindern nicht

Frühe Betreuung des Kindes hat keine Auswirkung auf spätere Entwicklung

Von Thorsten Poppe
30. September 2011

Eine aktuelle Studie aus Norwegen hat sich jetzt mit Eltern und ihren Kindern befasst, die diese schon in jungen Jahren in Krippen geben. Das Ergebnis: Eltern können ihre Kinder dieser Betreuung guten Gewissens anvertrauen, es schadet ihrem Nachwuchs nicht.

Dafür hat sich die Untersuchung die so genannte norwegische Mutter und Kind Kohorten-Studie zu Nutze gemacht. In ihr haben sie Daten von 60.000 Kindern vorgefunden, die im ersten Jahrzehnt unseres Jahrhunderts bei einer Untersuchung mitgemacht hatten und damals nicht älter als 1,5 Jahre waren. Davon wurden nun 13.000 von ihnen im Alter von fünf Jahren auf ihre Sprachfähigkeit oder psychische Probleme untersucht.

Art der Betreuung und Trennung von den Eltern bewirkt keine Veränderung

Das Ergebnis zeigte, dass es kaum einen Unterschied mache, wann die Kinder in die Betreuung gekommen sind. Ihre Sprache, ihr Verhalten oder auch ihre Psyche waren normal entwickelt. Dabei spielt es wohl keine Rolle, von wem und wie die Kinder betreut wurden. Kindertagesstätte, Tagesmutter, oder die eigenen Eltern förderten in dieser Hinsicht keine signifikanten Unterschiede zu Tage.

Auch nicht die Zeit, wie lange sie von ihren Eltern getrennt waren, bewirkte eine veränderte Entwicklung. Deshalb kommen die Wissenschaftler zu dem Schluss, dass es den Kindern nicht schadet, früh in einer Krippe untergebracht zu werden.

Betreuung zu Hause ebenfalls nicht nachteilig

Dabei spiele wohl gerade der Kontakt zu anderen Kindern eine große Rolle. Diese fördern die Sprachentwicklung und motivieren durch ständige Herausforderungen, Neues zu erlernen. Allerdings ist es umgekehrt auch nicht anders. Wer seine Kinder nur zu Hause betreut, muss ebenfalls keine Angst haben, dass sie eine unnormale Entwicklung durchlaufen werden.