Frühes Vorlesen lässt Kleinkinder später zu Leseratten werden

Mit regelmäßigem Vorlesen fördern Eltern das Sprachverständnis und die Vorstellungskraft ihrer Kinder

Von Nicole Freialdenhoven
8. Mai 2015

Schon lange ist bekannt, dass elterliches Vorlesen am Abend gut für die frühkindliche Entwicklung ist: Kinder, denen schon früh viel vorgelesen wird, greifen auch später gerne zu Büchern zum Selbstlesen und fördern so ihre Bildung.

Studie zur geistigen Stimulation

Wie dies konkret zusammenhängt, haben nun Ärzte des Cincinnati Children's Hospital Medical Center in den USA genauer erforscht. Die Mediziner hatten die Eltern von 19 Kindern zwischen drei und fünf Jahren dazu befragt, wie häufig sie ihren Kindern unterschiedliche Bücher vorlasen und auf welche anderen Arten sie den Nachwuchs geistig stimulierten. Anschließend beobachteten sie die Kinder, die gerade einen altersgerechten Text vorgelesen bekamen, mit dem funktionellen Magnetresonanztomographen.

Sprachverständnis und Vorstellungskraft

Dabei erkannten sie, dass beim Vorlesen bestimmte Gehirnregionen aktivitiert werden, die für die Verarbeitung von Sprache und die Vorstellungskraft von Bedeutung sind. Besonders bedeutsam ist dies beim Übergang von Bilderbüchern zu regulären Büchern: Sind die Kinder in der Lage, die gedruckten Texte im Kopf zu visualisieren, greifen sie viel lieber zu Büchern. Außerdem trägt eine verstärkte Aktivität in dieser Gehirnregion zu einem besseren Sprachverständnis bei, das sich positiv auf die schulische Entwicklung auswirkt.