Fußball-Bundestrainer Jogi Löw will sich in der Ukraine auch politisch äußern

Von Frank Hertel
9. Mai 2012

Die Fußball-Europameisterschaft steht vor der Tür und sorgt schon im Vorfeld für großen Wirbel. Leider nicht in sportlicher Hinsicht. Die EM wird vom 8. Juni bis 11. Juli in den Ländern Polen und Ukraine ausgetragen. Allerdings ist die politische Lage in der Ukraine heute nicht mehr so demokratisch wie bei der EM-Vergabe vor einigen Jahren. Oppositionsführerin Julia Timoschenko wird unter fadenscheinigen Gründen im Gefängnis festgehalten.

Dagegen protestieren bereits Politiker der gesamten EU, indem sie ankündigten, den Spielen in der Ukraine fernzubleiben. Nun handelt es sich aber um eine Fußball-EM und nicht um eine politische Veranstaltung, deshalb ist die Anwesenheit der Fußballer wohl mindestens genauso wichtig wie die von Politikern. Bundestrainer Jogi Löw sagte, dass er einen sportlichen Boykott der Spiele nicht für sinnvoll hält. Er will sich aber auch nicht den Mund verbieten lassen und in der Ukraine auch mit seiner politischen Meinung nicht hinter dem Berg halten.

Auch deutsche Fußballer haben sich bereits zur politischen Situation in der Ukraine geäußert. Team-Manager Oliver Bierhoff sagte, er sei froh, dass die Deutschen ihr EM-Quartier im polnischen Danzig haben und nicht in der Ukraine. Trotzdem muss die deutsche Mannschaft ihre drei Gruppenspiele gegen Portugal (9.6.), Niederlande (13.6.) und Dänemark (17.6.) in ukrainischen Stadien spielen. Hoffen wir, dass alles gut geht.