Fußball-Weltverband FIFA will trotz Menschenrechtslage weiterhin Fußball-WM 2022 in Katar

Von Ingo Krüger
14. Februar 2014

Trotz massiver Kritik an der Vergabe der Fußball-WM 2022 will der Weltverband FIFA an Katar als Austragungsort festhalten. Dies bekräftigte FIFA-Exekutivmitglied Theo Zwanziger vor dem Menschrechtsausschuss der Europäischen Union (EU) in Brüssel.

Menschenunwürdige Arbeits- und Lebensbedingungen

Zwar seien die Arbeits- und Lebensbedingungen in dem Emirat inakzeptabel, erklärte der frühere DFB-Präsident, aber erst durch die Weltmeisterschaft seien sie publik geworden. Zudem habe die FIFA Menschenrechtsfragen bei der Vergabe nicht in ausreichendem Maße berücksichtigt. Bemühungen um Verbesserungen der Arbeitsbedingungen seien jedoch unverkennbar.

Ende März reist eine Delegation des Europaparlaments nach Katar, um sich über die Situation der Wanderarbeiter zu informieren. Besonders die Menschenrechtslage und das Kafala-System steht in der Kritik. Dabei wird der Pass der ausländischen Arbeitskraft eingezogen und erst nach Vertragsende wieder ausgehändigt. Eine Ausweisung der Arbeitskraft ist so relativ problemlos möglich.

Mehrere hundert Todesopfer bei Bauprojekten

In Katar hat es Zeitungsberichten zufolge in den letzten beiden Jahren bei Bauprojekten mehrere Hundert Todesopfer gegeben. Betroffen seien fast ausschließlich Gastarbeiter gewesen. Die FIFA als WM-Ausrichter war dadurch massiv unter Druck geraten.