Fußball-WM in Brasilien - Skepsis und Ärger in der Bevölkerung

Von Ingo Krüger
13. Mai 2014

Brasilien gilt als fußballverrücktes Land. Doch je näher die WM in dem südamerikanischen Land rückt, desto größer werden auch die Bedenken. Es ist nicht sicher, ob Stadien und Infrastruktur rechtzeitig fertig werden. Auf den Baustellen starben Beschäftigte bei Unfällen. Auch die Begeisterung in der Bevölkerung hält sich in Grenzen. Es kam bereits zu zahlreichen Unruhen, Demonstrationen gegen das Turnier sowie Einsätzen von Militär und Polizei.

Steuergelder für Fußball-WM ausgegeben - Tickets für Brasilianer aber zu teuer

Als Hauptkritikpunkt gelten die hohen Ticketpreise, die für einen Großteil der heimischen Fußballfans nicht bezahlbar sind. Besonders ins Gewicht fallen dabei die Abschaffung der preisgünstigen Stehplätze. Zwar können viele Brasilianer den Spielen nicht im Stadion beiwohnen, bezahlen müssen sie die Veranstaltung dennoch. Die Regierung des Landes hat Millionen Steuergelder ausgegeben, um Stadien neu zu bauen oder aufwendig umzugestalten.

Unabhängige Organisationen berichteten zudem, dass rund 170.000 Personen zwangsumgesiedelt worden seien. Auch ist in einigen Städten den Verantwortlichen noch nicht klar, wie sie den Unterhalt der Stadien nach dem Turnier finanzieren wollen. So gibt es in Manaus, das mitten im Regenwald am Amazonas liegt, keinen Erstligaklub. Für eventuelle Einnahmeausfälle des Fußball-Weltverbandes FIFA muss der brasilianische Staat aufkommen. Die Brasilianer selbst hätten die Ausgaben für die Fußball-WM lieber in Schulen, Universitäten, Straßenbau und das Gesundheitssystem investiert.