Gaumenfreuden mit Nachgeschmack - Singapur liebt Fischkopfcurry

Von Nicole Freialdenhoven
24. Oktober 2012

Die südostasiatische Metropole Singapur hat ganz zu Unrecht einen Ruf als dröge Finanzstadt mit kalten Wolkenkratzern und hochglanzpolierten Shopping Malls. Nur wenige Straßenzüge hinter dem Business District beginnt das echte Singapur, eine faszinierende Melange aus chinesischer, malaysischer und indischer Kultur. Besucher von Little India fühlen sich auf die großen chaotischen Straßenmärkte von Mumbai oder Delhi versetzt, wenn sie die Serangoon Road hinuntergehen, in der vor allem farbenfrohe Stoffe für Saris und köstliche indische Gewürze gehandelt werden.

Indische Gewürze werden in der Regel gemahlen und zu Masalas vermischt, einzigartigen Gewürzmischungen, die den asiatischen Gerichten erst den richtigen Pfiff verleihen. Ein aus Indien eingewandertes Gericht ist beispielsweise das Fischkopfcurry aus dem südindischen Staat Kerala. Einst ein Arme-Leute-Essen, genießt es heute Kultstatus als Nationalgericht des Stadtstaates. Dabei wird ein ganzer Fischkopf mit Haut, Kiemen und Zähnen zu einem Curry mit Okraschoten gekocht und mit Reis serviert. Als größte Delikatesse gelten die Augen.

Im Juli diesen Jahres gelang es Köchen aus Singapurs Little India sogar, sich mit dem größten Fischkopfcurry der Welt ins Guinness Buch der Rekorde zu kochen: Sie verarbeiteten dazu genau 2012 Red Snapper, die über 2000 Gästen serviert wurden - chinesische und malaiische Singapureaner waren dabei zahlenmäßig genauso stark vertreten wie indische. Auch westliche Gäste griffen nach anfänglichem Zögern zu.