Geburt einleiten: Studie sieht bei älteren Frauen weder Vor- noch Nachteile
Die Ergebnisse der Studie belegen weder einen Vor- noch einen Nachteil der abwartenden Haltung
Viele Frauen entscheiden sich zu Gunsten des Berufs für eine späte Schwangerschaft. In vielen westlichen Ländern ist es inzwischen Alltag, dass Frauen beim ersten Kind Mitte 30 sind. Ab 35 Jahren gehen Ärzte allerdings von einer Risikoschwangerschaft aus, da der Körper bereits ein kritisches Alter für den Kinderwunsch hat.
Daher werden beim Ausbleiben der Wehen zum errechneten Geburtstermin oft Medikamente vergeben, um die Geburt einzuleiten. Eine aktuelle Studie kommt allerdings zu dem Schluss, dass dies keine Vorteile für Mutter und Kind mit sich bringt. Nachteile zeichnen sich zum Glück ebenfalls nicht ab.
Studienergebnisse zur Geburtseinleitung
Die Studie stammt aus Großbritannien, wo inzwischen 20 Prozent der Frauen beim ersten Kind 35 oder sogar älter sind. 619 dieser Frauen, die zum berechneten Entbindungstermin keine Wehen bekamen, wurden in der Studie begleitet. Bei der Hälfte leitete man nach der 39. Woche die Entbindung medikamentös ein. Bei den übrigen Schwangeren wartete man bis zur 41. Woche und gab der Natur damit mehr Zeit.
- In der ersten Gruppe wurde in 32 Prozent der Fälle ein Kaiserschnitt notwendig.
- In der Gegengruppe lag man mit 33 Prozent nur unwesentlich darüber.
Geräte wie die Saugglocke oder Geburtszangen mussten bei der eingeleiteten Entbindung etwas häufiger genutzt werden. Sie waren in 38 Prozent der Fälle nötig, bei den Frauen in Gruppe 2 nur in 33 Prozent der Fälle.
Sinn und Unsinn der abwartenden Haltung
Die Studie zeigt damit, dass eine künstlich eingeleitete Entbindung nicht wie von manchen befürchtet, die Notwendigkeit der Schnittentbindungen erhöht. Allerdings kam es auch nicht wie gehofft zu weniger Totgeburten oder Komplikationen. Die abwartende Haltung hat demnach auch keinen Nachteil. Die Forscher streben nun eine noch größere Studie zum Thema an, um detaillierte Aussagen machen zu können.
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