Gefährliche Pilzsaison: Jedes Jahr über 500 Pilzvergiftungen allein in Berlin

Von Nicole Freialdenhoven
23. Oktober 2013

Wenn im Herbst die Pilze aus dem Waldboden sprießen, laufen beim Giftnotruf der Berliner Charité die Telefondrähte heiß. Jedes Jahr gehen rund 500 Anrufe von Pilzsammlern aus dem Raum Berlin-Brandenburg ein, die nach dem Genuss ihrer Pilze über Bauchschmerzen, Erbrechen oder Durchfall klagen. Denn viele Menschen gehen Pilze sammeln, ohne genau zu wissen, welche Pilzsorten überhaupt essbar sind und welche zu schweren Vergiftungen führen können.

Oft handelt es sich auch um Verwechselungen. So sieht der Grüne Knollenblätterpilz dem Champignon sehr ähnlich, enthält aber den Giftstoff Amanitin, der bei Menschen tödlich sein kann. Schon geringe Mengen können zu einem schweren Leberversagen führen, das eine Transplantation notwendig macht. Verwechslungsgefahr besteht auch beim Perlpilz und beim giftigen Pantherpilz, der in der DDR den Spitznamen Sachsentöter trug.

Abzuraten ist auf jeden Fall davon, unbekannte Pilze mit Hilfe eines Buches oder einer Smartphone App bestimmen zu wollen. Wer unsicher ist, sollte seine gesammelten Pilze von einem professionellen Berater bestimmen lassen - oder sicherheitshalber nur Pilze im Geschäft kaufen. Kommt es nach dem Pilzgenuss zu Brechdurchfall und ähnlichen Problemen sollte sofort ein Arzt aufgesucht werden!