Gefährliches Schuhwerk: Besser keine Flipflops am Steuer

Eine aktuelle Studie zeigt, wie sehr sich die Fahrfähigkeit beim Bremsen verschlechtert

Von Cornelia Scherpe
6. September 2016

Autofahrer müssen am Steuer auf das passende Schuhwerk achten, damit sie nicht zur Gefahr für sich und andere Verkehrsteilnehmer werden. Dennoch sieht man in den Sommermonaten immer wieder Frauen und Männer mit Flipflops ins Auto steigen. Sie wechseln das Schuhwerk beim Fahren nicht und das kann lebensgefährlich werden. Eine aktuelle Studie zeigt, wie sehr sich die Fahrfähigkeit beim Bremsen verschlechtert.

Die Gefahren durch die Zehentrenner

Deutsche Forscher baten 34 Erwachsene in einen Fahrsimulator. Insgesamt wurden 5.400 Situationen, in denen gebremst werden musste, nachgestellt. Jeder Teilnehmer trug bei der Hälfte seiner Versuche geschlossene Schuhe und bei den übrigen Versuchen Flipflops.

Der Fahrsimulator erfasste, wie lange die Reaktionszeit sowie die Vorbremszeiten betrug und wie schnell die Füße vom Gas- aufs Bremspedal wechselten ("Umsetzzeit" genannt). Das Ergebnis der Studie war eindeutig: Alle Teilnehmer schnitten mit Flipflops schlechter als mit geschlossenem Schuhwerk ab.

  • Rund 50 Prozent der Fahrer blieben mit den offenen Schuhen entweder hängen, verfehlten, oder rutschten von einem Pedal ab.
  • Bei geschlossenem Schuhwerk passierte das kein einziges Mal.

Die rechtliche Lage in Deutschland

Vor allem bei überraschenden Bremsmanövern (etwa wenn ein Kind plötzlich auf die Straße rennt) war der Bremsweg deutlich verlängert.

  • Bei 100 km/h Fahrtgeschwindigkeit wurde er mit Flipflops um 2,5 Meter länger.

Das kann im Ernstfall tödlich enden. Befragte man die Teilnehmer zu ihrem persönlichen Befinden, gaben 80 Prozent auch an, dass sie sich mit den Flipflops unsicherer am Steuer fühlen.

In Deutschland ist es bislang nicht verboten, sich mit Flipflops hinters Steuer zu setzen. Auch High Heels sind erlaubt. Allerdings kann es bei einem Unfall durchaus vorkommen, dass Schuhwerk dieser Art dokumentiert wird und die Haftpflichtversicherung darauf zurückkommt.