Gefahr auf Multiple Sklerose sinkt durch eine Schwangerschaft

Hormonelle Veränderung während der Schwangerschaft verhindert eventuell MS

Von Cornelia Scherpe
12. März 2012

Das Risiko, an Multiple Sklerose zu erkranken, sinkt durch eine Schwangerschaft. Zu diesem Ergebnis kam nun eine Studie mit 282 weiblichen und männlichen Probanden. Bekannt ist bereits, dass eine bestehende Erkrankung durch eine Schwangerschaft weniger schlimm verläuft. Doch eine vorbeugende Wirkung ist neu.

Die 282 Untersuchten hatten alle bereits erste Anzeichen einer Demyelinisierung. Das bedeutet, in ihrem Nervensystem war die MS bereits wirksam und man musste davon ausgehen, dass die Krankheit bei ihnen in naher Zukunft ausbrechen würde.

Je mehr Geburten, desto niedriger das MS-Risiko

Um eine Kontrollgruppe zu haben, band man auch 542 Frauen und Männer ein, die zur selben Altersgruppe gehörten, jedoch keinerlei Anzeichen einer Demyelinisierung zeigten. Es wurde deutlich, dass jene Frauen mit hohem MS-Risiko sehr selten bereits eine Schwangerschaft durchlebt hatten. Die Forscher berechneten, dass demnach eine Entbindung das Risiko auf Multiple Sklerose sofort halbiert.

Hatte eine Frau bereits zwei Kinder bekommen, sank das Risiko noch einmal und lag nur noch bei einem Viertel. Die Gefahr schien immer weiter zu sinken, je mehr Kinder auf die Welt gebracht wurden. Mütter von fünf Kindern hatten nur noch ein Zwanzigstel der MS-Gefahr.

Warum sinkt das Risiko?

Die Mediziner sind sich über die genaue Ursache noch nicht sicher, doch sie vermuten in erster Linie hormonelle Gründe dahinter. Da in den neun Monaten viele hormonelle Veränderungen vonstatten gehen, ist die präventive Wirkung der Schwangerschaft mit hoher Wahrscheinlichkeit auf diese zurückzuführen.