Gefahren: Schwere Schulranzen auf kleinen Kinderrücken

Durch schwere Schultaschen können langanhaltende Wirbelsäuleschäden entstehen

Von Thorsten Hoborn
2. Februar 2010

Die Schulranzen der Grundschüler werden immer schwerer, sie verbiegen die Wirbelsäulen der Kinder und belasten die Bandscheiben mehr als bisher angenommen wurde.

Wissenschaftler der Universität von Kalifornien belegten dies nun mit Aufnahmen eines speziellen Magnetresonanztomografen (MRT), in welchem die Wirbelsäulen der Kinder im aufrechten Stand betrachtet werden konnte.

Wirbelsäulefehlstellungen mit langanhaltender Wirkung

Ab acht Kilogramm Rucksack-Gewicht wurden die Bandscheiben der Jungen und Mädchen zwischen 9 und 13 Jahren, besonders im unteren Bereich des Rückens, stark zusammengeschoben. Zusätzlich kam es zu einer asymmetrischen Krümmung der Wirbelsäule nach links oder rechts.

Bei vier der acht Kinder bedeutete dies einen gesundheitsschädlichen Krümmungswinkel von mehr als zehn Grad. Auf einer Skala zwischen eins und zehn bewerteten die Kinder den Zwölf-Kilo-Ranzen auf ihren Rücken mit einer Fünf als durchaus schmerzhaft. Fehlstellungen der Wirbelsäule können bis ins Erwachsenenalter nachwirken und führen häufig zu Rückenschmerzen.

Forscher gehen jedoch von gravierenderen Folgeschäden aus, da Jugendliche ihre schweren Rucksäcke oftmals nur mit einem Gurt zu tragen pflegen.