Gegen Zwei-Klassen-Bildung in Amerika - Obama will Community Colleges stärken

Von Melanie Ruch
16. Januar 2014

Studenten in Amerika haben es nicht leicht, vor allem was die Finanzierung ihres Studiums angeht. Kinder, die aus wohlhabenden Familien kommen, brauchen sich da keine großen Sorgen machen.

Die Community Colleges

Doch Kinder aus den unteren Bildungsschichten oder auch Migrantenkinder können sich ein Studium an einer staatlichen Universität oft nicht leisten, verfügen nicht über das nötige Wissen oder scheitern an sprachlichen Barrieren.

Für all diejenigen gibt es die sogenannten Community Colleges. Diese Colleges haben im Gegensatz zu den staatlichen Hochschulen keine Aufnahmeverfahren und verlangen deutlich geringere Studiengebühren von den Studenten. An den Colleges können die Studenten Grundlagenkurse belegen, die sie auf ein Studium an einer staatlichen Universität vorbereiten, praktische Lehrgänge absolvieren oder gleich eine praktische Ausbildung machen.

Zwei-Klassen-Bildung

Allerdings fördert dieses getrennte Hochschulwesen die Zwei-Klassen-Gesellschaft in Amerika. Statistiken zufolge, studieren an den staatlichen Hochschulen größtenteils weiße sowie wohlhabende Studenten. An den Colleges dagegen trifft man hauptsächlich Studenten mit Migrationshintergrund an.

Hinzu kommt, dass die Abschlüsse der Colleges deutlich weniger angesehen sind als die Abschlüsse der staatlichen Hochschulen und dass Kurse, die College-Studenten an ihrem College absolviert haben, von einigen Hochschulen nicht angerechnet werden.

Obamas Pläne

Präsident Barack Obama will das ändern und die insgesamt 1.047 Community Colleges in Amerika finanziell stärker unterstützen. Rund zwei Milliarden Dollar sollen in den Ausbau der Colleges fließen. Ziel ist es, dass die Zahl der College-Absolventen bis zum Jahr 2020 um fünf Millionen steigt. Kritiker befürchten jedoch, dass die Unterstützung der Colleges die Zwei-Klassen-Bildung in Amerika nur noch weiter festigen könnte.