Gehen trotz Querschnittslähmung - neue Therapie hilft bei Versuchstieren

Von Cornelia Scherpe
5. Juni 2012

Bisher wurde die neue Idee nur an Ratten getestet, doch bei ihnen war der Erfolg überwältigend. Die Tiere waren querschnittsgelähmt und konnten nach der Therapie wieder gehen. Für alle betroffenen Patienten ist das ein echter Anlass zur Hoffnung. Was genau hatte man mit den Ratten gemacht?

Bei den Versuchstieren war das Rückenmark so stark verletzt worden, dass die Gliedmaßen nicht mehr mit dem Gehirn kommunizieren konnten. Folglich waren die Tiere bewegungsunfähig.

Leichte Nervenverletzungen kann das Hirn jedoch selbst heilen und daher dachten sich die Forscher aus der Schweiz, dass sie bei den schweren Verletzungen lediglich etwas Nachhilfe geben müssen. Bei den zehn Versuchstieren mit durchtrennten Bahnen des Rückenmarks arbeitete man mit Injektionen in die verletzen Nervenbereiche. In den Spritzen waren Botenstoffe, die die Regeneration der Nerven anregen sollten. Zudem gaben die Wissenschaftler leichte Stromstöße in das betroffene Gewebe ab, damit die Impulse die neu erwachten Nerven weiter stimulieren.

Nach einer Woche hatte diese Prozedur dazu geführt, dass die Ratten sich unwillkürlich bewegten. Die Nervenverbindungen waren also da. Nun folgte ein intensives Lauftraining mit den Tieren, damit diese lernen konnten, die neue Verbindung zwischen Gehirn und Gließmaßen wieder bewusst zu nutzen. Nach nur drei Wochen waren die Tiere wieder in der Lage, selbstständig zu laufen.

Inwiefern sich diese Therapiemethode auf den Menschen übertragen lässt, muss nun geklärt werden.