Gehirn von Wespen schrumpft beim Leben in der Gemeinschaft

In einer Gruppe können Lebewesen mit kleinstmöglicher Intelligenz Unglaubliches zustande bringen

Von Ingo Krüger
18. Juni 2015

Trotz hoher Einzelintelligenz kann es in der Gruppe zu eher schwachen Leistungen kommen. Daher stammt auch die Redensart, dass viele Köche den Brei verderben würden. Menschen sind daher nicht das beste Beispiel für Schwarm- oder Gruppenintelligenz. Anders sieht es dagegen etwa bei

  • Ameisen,
  • Wespen und
  • kleinen Fischen

aus. Lebewesen mit kleinstmöglicher Intelligenz können in einer Gruppe Unglaubliches zustande bringen. Sie vollbringen wahre Wunder und zeigen wie intelligent eine Gruppe von Lebewesen agieren kann, auch wenn der Einzelne keine besonders hohe Intelligenz besitzt.

Gehirnstruktur in Kolonien

US-Forscher von der Drexel University in Philadelphia haben nun festgestellt, dass bei Wespen bestimmte Teile im Gehirn von einzelnen Tieren schrumpfen, wenn sie Kolonien bilden. Solitär lebende Wespen verfügen sogar über größere Pilzkörper im Vorderhirn, das für assoziatives Lernen und das räumliche Gedächtnis der Insekten zuständig ist.

Demnach hat das Zusammenleben in sozialen Gemeinschaften bei diesen Insekten sogar das Schrumpfen der für höhere Funktionen zuständigen Hirnregionen zur Folge. Die Wissenschaftler gehen davon aus, dass sich in Kolonien das Individuum nicht profilieren müsse. Im Gegenteil: Dies kann sogar dem Zusammenleben abträglich sein.

Individuelle Durchsetzungskraft

Bei Menschen und bei den meisten anderen Wirbeltieren ist dies anders. Ihre Gemeinschaften bestehen aus eher wenig oder gar nicht verwandten Einzeltieren. Dort ist der Einzelne eher gefordert, seine eigenen Interessen durchzusetzen.