Geld läßt Wasser im Mund zusammenlaufen

Nicht nur Essen regt Speichelfluss an, auch Hunger nach Objekten aktiviert Belohnungssystem

Von Andreas Krämer
19. September 2011

Das Ansehen köstlicher Gerichte verursacht einen Speichelfluss und ist seit rund 100 Jahren bekannt. Damals hatte der Forscher Iwan Petrowitsch Pawlow den Speichelfluss im Rahmen eines Versuchs nachgewiesen. Er hatte Hunden das Futter serviert und ließ zugleich eine Glocke klingeln. Ein paar Versuche später genügte nur das Klingeln und schon fingen die Hunde zu speicheln an.

Nun hat der Wissenschaftler David Gale von der Nortwestern University einen vergleichbaren Test durchgeführt um herauszufinden ob die Wörter "Hunger" und "Speichelfluss" auf einer körperlichen Basis basieren oder nur Metaphern sind. Nach den Tests zeigte sich, dass es tatsächlich eine physiologische Grundlage existiert. Bei seinen Versuchen bekamen die Probanden Baumwollrollen in den Mund gelegt, wie es sie beim Zahnarzt gibt. Das Gewicht der Rollen wurde im Anschluss taxiert.

Auch andere Objekte aktivieren Belohnungssystem

Die Menschen, welche Geldscheine anschauten und denen vorher gesagt wurde, dass sie machtlos seien zeigten einen stärkeren Speichelfluss als die Kontrollgruppe. Bei Statussymbolen verhielt es sich ähnlich.

Die Männer, denen vorher gesagt wurde dass sie in Kürze eine attraktive Frau kennenlernen würden, zeigten beim Ansehen eines Sportwagens einen Speichelfluss gleicher Stärke. Laut Gale aktivieren alle Objekte das Belohnungssystem des Gehirns, wenn sie betrachtet werden egal ob sie biologisch sind oder nur in der Vorstellung existieren.