Geschlechterunterschiede - Mann und Frau fühlen neurologisch tatsächlich verschieden

Männer und Frauen verarbeiten emotionale Reize neurologisch anders

Von Cornelia Scherpe
10. Mai 2011

Männer und Frauen unterscheiden sich oft in vielen Verhaltensweisen. Oft ist dies eine Frage der Erziehung, oder der gesellschaftlichen Erwartungen, die man glaubt erfüllen zu müssen.

Hirnforscher konnten nun aber auch zeigen, dass die Hirnaktivität beim Fühlen bei den Geschlechtern tatsächlich unterschiedlich ist.

Denken ist nachweislich anders

Die Studie aus Mexiko hat bei männlichen und weiblichen Probanden Hirnscans angefertigt, während ihnen emotionale Bilder gezeigt wurden. Die Teilnehmer sollten sagen, wenn der Anblick bei ihnen Mitleid weckte. Diese Aussagen wurden mit den Hirnbildern abgeglichen. Es zeigte sich, dass trotz Mitleid bei beiden Geschlechtern die Hirnaktivität verschieden war.

Weibliche Gehirne waren extrem aktiv, ihre Aktivitätsprofile waren komplex und zeigten eine besondere Arbeit im "Gyrus cinguli". Das Areal ist in der Hirnforschung dafür bekannt, unsere Empathie zu steuern.

Die männlichen Gehirne zeigten zwar auch Aktivität im emotionalen Zentrum des Hirns, aber die Bereiche waren weniger komplex am Arbeiten. Das Areal "Gyrus cinguli" war bei Männern an der emotionalen Reaktion nicht oder kaum beteiligt. Dafür zeigte sich bei ihnen Arbeit im Scheitellappen. Der ist aber dafür zuständig, dass wir unsere Umgebung genau beobachten.

Die Forscher denken daher, dass Frauen sich in ihr Gegenüber hinein versetzen, Männer eher die Umstände analysieren, um den Leidenden Problemvorschläge zu präsentieren. Ob diese verschiedenen Muster angeboren sind, oder auch durch Erziehung und Umfeld erlernt werden, weiß man nicht.