Psychischer Schmerz kann auch dem Körper weh tun

Wenn wir uns an Zurückweisung oder an einen Schnitt im Finger erinnern, reagieren die gleichen Hirnareale

Von Laura Busch
28. Februar 2012

Wer einen schweren Verlust, eine herbe Enttäuschung oder Zurückweisung erleben musste, wer also psychische Schmerzen empfindet, der merkt dies mitunter auch körperlich.

Reaktion auf Belastung und Schmerz

Mehrere Studien belegen beispielsweise, dass es die gleichen Hirnareale sind, die reagieren, wenn wir uns an Zurückweisung oder an einen Schnitt im Finger erinnern. Gleichzeitig besteht ein Zusammenhang zwischen der Empfindlichkeit, mit der Menschen auf psychische Belastung und auf körperlichen Schmerz reagieren.

Es gibt sogar Studien, die belegen, dass beispielsweise das Schmerzmittel Paracetamol, das eigentlich körperliche Symptome lindern soll, auch psychischen Schmerz verringert.

Nicht die Seele betäuben

Ablehnung kränke jeden Menschen, so die Wissenschaftlerin Naomi Eisenberger von der University of California in Los Angeles. Doch wie eng das Empfinden für körperlichen und seelischen Schmerz miteinander verbunden sei, sei immer wieder bemerkenswert.

Eisenberger rät jedoch entschieden davon ab, Kummer mit Schmerzmitteln zu bekämpfen. Wenn die Seele sich gequält fühle, mache sie einen auch immer auf etwas aufmerksam, mit dem man sich auseinandersetzen müsse, so die Forscherin.