Gesetz wirkt - Kleinere Paracetamol-Packungen verhindern Selbstmorde

Forscher sprechen sich für eine geringere Packungsgröße oder eine niedrigere Konzentration aus

Von Nicole Freialdenhoven
8. Februar 2013

Die stark gestiegene Zahl der durch Paracetamol verursachten Selbstmorde und unbeabsichtigter Todesfälle schreckte in den 90er Jahren die britische Regierung auf, Flugs wurde ein Gesetz erlassen, wonach die Tabletten des beliebten Schmerzmittels nur noch in kleineren Packungen verkauft werden dürfe. So sollten Überdosen verhindert werden.

Packungsgröße und Konzentration

Die Maßnahme scheint Erfolg zu haben, stellte nun eine Studie der Oxford University fest: Die Zahl der Suizide und Unfalltode ist in England und Irland zwischen 1998 und 2009 um 43% gesunken. Trotzdem sterben noch immer 121 Menschen im Jahr an einer Überdosis Paracetamol, so die Forscher weiter. Sie sprachen sich für eine weitere Verringerung der Packungsgröße oder eine niedrigere Konzentration des Wirkstoffes pro Tablette aus.

Gefahren frei verkäuflich

Paracetamol wird häufig als Schmerzmittel eingenommen und ist rezeptfrei in Apotheken und Drogerien erhältlich. Die maximale Dosis beträgt für einen Erwachsenen 3-4 Gramm pro Tag. Wird versehentlich eine starke Überdosis eingenommen, kann es zu einer Vergiftung der Leber kommen, die im schlimmsten Fall tödlich ausgeht.