Gesichtskrebs beim Tasmanischen Teufel: Bald Impfstoff da?

Von Nicole Freialdenhoven
14. März 2013

Der Tasmanische Teufel, der in den Wäldern der australischen Insel Tasmanien beheimatet ist, gilt als der letzte große Raubbeutler der Welt. Dass die Tiere in ihrem Bestand bedroht sind, liegt jedoch ausnahmsweise einmal nicht am Menschen, sondern an einer mysteriösen Krebsart, die in Australien als Devil Facial Tumour Disease (DFTD) bezeichnet wird. Die Tiere stecken sich gegenseitig an, wenn sie sich beißen und sorgen so für eine rasante Ausbreitung der Krankheit.

Wissenschaftler standen dem Phänomen bislang hilflos gegenüber. Während normale Krebszellen vom Immunsystem als fremde Krankheitserreger erkannt und zerstört werden, ist dies bei DFTD nicht der Fall. Das Immunsystem der Tiere nimmt die Fremdlinge einfach als gegeben hin. Forscher selten nun fest, dass den Krebszellen ein wichtiger Erkennungsmarker mit dem Namen MHC-Komplex 1 fehlt, der das Immunsystem normalerweise zur Reaktion anregt. Ohne diesen Marker erkennt es den Feind jedoch nicht.

Den Forschern gelang es nun, DFTD-Zellen mit dem Botenstoff Interferon-Gamma zu versetzen, wodurch sich die MHC-Moleküle wieder bildeten. Nun hoffen sie, dass sie das Interferon zu einem Impfstoff entwickeln können, der den Tasmanischen Teufeln gespritzt wird. So werden die eingedrungenen Krebszellen durch das MHC-Molekül erkannt und das Immunsystem kann mit einer Abwehrreaktion beginnen.