Gesponserte Studien - stecken Pharmakonzerne dahinter, sind die Ergebnisse schnell unglaubwürdig

Von Cornelia Scherpe
26. September 2012

Gerade im Bereich der Medikamente und medizinischen Verfahren sind Studien extrem wichtig. In den wissenschaftlichen Untersuchungen soll geklärt werden, wie gut die Wirksamkeit ist und welche Risiken auf einen Patienten zukommen können. Doch die Ergebnisse einer Studie sollte man wohl nicht einfach blind glauben.

Durch Skandale mit Pharmakonzernen in den letzten Jahren sind viele Studien nicht mehr so glaubwürdig wie einst. Gerade wenn ein Sponsor hinter einer Untersuchung steckt, kann sehr schnell an einem Ergebnis gedreht werden. Besonders Pharmakonzerne haben in der Regel ein privates (vor allen Dingen finanzielles) Interesse daran, dass ein Medikament oder eine Behandlungsmethode in einem guten Licht erscheint.

Daher werden die Ergebnisse manipuliert, damit das Produkt wie gewünscht dasteht. Das ist vor allen Dingen für den Endverbraucher, sprich die Patienten, eine Katastrophe. Viele Ärzte verlassen sich auf die Ergebnisse von Studien und empfehlen ihren Patienten gewissen Produkte. Hier sollte in Zukunft also mehr Vorsicht an den Tag gelegt werden.

Wie gewissenhaft die Ärzte heutzutage bereits sind, untersuchte eine Studie, die ihren Teilnehmern ausgedachte Medizinstudien vorlegte. Alle 269 Probanden waren Internisten und sollten drei fiktive Studien bewerten. In den Beschreibungen wurden die unterschiedlichen wissenschaftlichen Niveaus der Studie deutlich. Die Ärzte erkannten dies und bewerteten die Studien entsprechend.

Zudem zeigten viele der Internisten ein Gespür dafür, ob ein Pharmakonzern hinter der Studie gesteckt haben könnte. Sobald ein bekannter großer Konzern namentlich in einer Studie aufgeführt wurde, wurden sie bei der positiven Bewertung zurückhaltend. Sie wollten lieber Medikamente verschreiben, deren Studie ausdrücklich von einer staatlichen Behörde angeordnet worden war.