Gestern verteufelt, heute wieder angesagt: Salz schützt vor Infektionen
Salz ist nicht nur schlecht, sondern erfüllt eine wichtige Schutzfunktion im Körper
Lange Zeit galt der hohe Salzkonsum als eine der Hauptursachen für die sich ausbreitenden Herzinfarkte und Schlaganfälle in der westlichen Welt. Nun rehabilitierten Forscher der Unikliniken Regensburg und Erlangen sowie der Vanderbilt University in den USA die verteufelte Zutat.
Sie erkannten, dass das Immunsystem Salz im Körper einlagert um die Abwehrleistung der Makrophagen in infektiösem Gewebe zu stärkt und so zur Gesundheit beiträgt.
Einlagerung von Salz
Die Forscher hatten eher zufällig festgestellt, dass Mäuse, die eine Niedrigsalzdiät erhielten, trotzdem an bestimmten wunden Hautstellen Salz einlagerten, so wie es zuvor bereits bei Hochsalzdiäten beobachtet wurde. Eine genauere Untersuchung brachte dann zutage, dass das eingelagerte Salz tatsächlich bestimmte weiße Blutzellen, die Makrophagen, zu mehr Leistung anregte um infektiöse Erreger an den betroffenen Stellen abzubauen.
Körperliche Schutzfunktion
Dies bedeute jedoch nicht, dass hoher Salzkonsum auf einmal gesundheitlich unbedenklich wäre, warnen die Forscher in ihrer Mitteilung. Allerdings sei Salz eben auch nicht nur schlecht, sondern erfülle eine wichtige Schutzfunktion im Körper.
Erst im zunehmenden Alter wird dann durch chronische Entzündungen so viel Salz eingelagert, dass dies wiederum zu hohem Blutdruck und dessen Folgekrankheiten führt.
Passend zum Thema
- Zu viel Salz ist ungesund, doch zu wenig auch
- Gefährliches Salz: Sowohl zu viel als auch zu wenig Natrium erhöht die Sterblichkeit
- Zu viel Salz ist schlecht für die Gesundheit - 1,65 Millionen Todesfälle weltweit
- Zu viel Salz, Zucker und Fett - EU will Menschen langsam an gesündere Ernährung gewöhnen
- Lieber mit Salz geizen, um den Blutdruck nicht in die Höhe zu treiben
Quelle
- http://derstandard.at/2000012463111/Salz-gegen-Infekte Abgerufen am 6. März 2015