Gesunde Bergluft schützt vor Lungenkrebs: Mehr Sauerstoff im Flachland

Höhenlagefaktoren wie Sauerstoffgehalt und Bakteriendichte beeinflussen das Lungenkrebsrisiko

Von Nicole Freialdenhoven
18. März 2015

Das Leben in den Bergen schützt möglicherweise vor einer Erkrankung an Lungenkrebs. Diese Überlegung stellten Forscher nun angesichts der Statistiken zu Lungenkrebserkrankungen im EU-Raum an: Die eher flachen Länder

sind Spitzenreiter bei den Todesfällen, die durch Lungenkrebs verursacht werden. Die Beobachtung deckt sich mit einer kürzlich in den USA veröffentlichten Studie, wonach das Risiko einer Lungenkrebserkrankung mit jedem Kilometer Höhe um 7,23 pro 100.000 Einwohnern sinkt.

Risikofaktor Höhenunterschied

Die amerikanischen Forscher hatten Daten aus elf Bundesstaaten ausgewertet, darunter aus dem sehr flachen Kalifornien (11 Meter über dem Meeresspiegel) und dem bergigen Colorado (fast 3500m über dem Meeresspiegel). Nach Überprüfung vieler weiterer Parameter wie

  • Niederschläge,
  • Sonnenlicht und
  • Umweltverschmutzung

stellte sich der Höhenunterschied als wichtigster Risikofaktor nach dem Rauchen heraus.

Sauerstoffgehalt und Bakteriendichte

Die Wissenschaftler vermuten, dass der höhere Sauerstoffgehalt im Flachlaut möglicherweise die Entstehung von Lungenkrebs begünstigt. Von Bakterien sei schon länger bekannt, dass eine hohe Sauerstoffkonzentration Gene verändern kann. Allerdings räumten sie auch ein, dass der geringere Schadstoffgehalt in den Bergen (weniger Abgase, kaum Pollen) vermutlich eine mindestens genauso große Rolle spielt.