Gezeitenströme durch Kannibalismus: Wie sich Galaxien im All entwickeln

Von Laura Busch
22. September 2010

Astronome haben beobachtet, dass es eine Art Kannibalismus unter den sogenannten Spiralgalaxien - zu denen auch die bekannte Milchstraße gehört - gibt. Sie wachsen, indem sie weniger große Galaxien in sich aufnehmen. Dabei werden diese Zwerggalaxien auseinandergezerrt - es entsteht ein sogenannter Gezeitenstrom. Dieser geht dann in den Sternen der großen Spiralgalaxien auf.

Den Forschern, die den Himmel systematisch nach solchen Phänomenen durchsuchen und dabei in bis zu 50 Millionen Lichtjahre entfernte Welten vordringen, zufolge, gibt es relativ viele Gezeitenströme. Sie machen rund 5 Prozent an Gesamtmasse einer Spiralgalaxie aus. Die Forscher schließen daraus, dass diese Form der Einverleibung sehr häufig stattfindet, wenn Galaxien sich entwickeln.

Die aktuelle Durchmusterung der Galaxien wird von Forschern am Max-Planck-Institut für Astronomie in Heidelberg durchgeführt.